Das Geschehen in und um die Ukraine und die dortigen Kampfhandlungen haben das vorher jahrelang in den Medien dominierende Thema „Corona“ in den letzten 1-2 Wochen beinahe verdrängt. Dazu zwei Aspekte.
Erstens gilt grundsätzlich, dass Krieg, die daraus resultierenden Unsicherheiten und Instabilitäten, aber auch Sanktionen wirtschaftsschädlich sind. Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft geht es sicher nicht. Zu Recht achtet bspw. der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) darauf, nicht „noch Öl ins Feuer zu gießen“, sondern ausgewogen zu argumentieren, denn bei jedem Konflikt sollte auch an einen möglichen Exit bzw. an die Zeit danach gedacht werden:
„Dieser Konflikt im Herzen Europas kommt zu einer Zeit, in der die schrecklichen Auswirkungen der Pandemiekrise noch nicht vollständig überwunden sind und in der die kleinen und mittleren Unternehmen, der Grundpfeiler der Wirtschaft des Kontinents, hart an der Erholung arbeiten. Wir hoffen, dass Diplomatie und der gesunde Menschenverstand die Oberhand gewinnen … Wir fordern europäische Solidarität und angemessene Antworten der europäischen Institutionen und aller EU-Mitgliedstaaten, um die Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.“ (Quelle).
Zweitens dürfte für unsere Wirtschaft – genau wie für die Privatbürger – nun die Frage der Energieversorgung, bzw. der Preis, der dafür aufzubringen ist, sehr schnell eine hohe Priorität gewinnen: „Die Zeit des energiepolitischen Wunschdenkens ist vorbei. Die Bundesregierung muss ihre Energiepolitik den neuen Realitäten anpassen … Andernfalls bestehe die reale Gefahr eines flächendeckenden Blackouts, betont der BVMW-Verbandschef. Eine hochindustrialisierte Volkswirtschaft wie Deutschland brauche eine verlässliche Energieversorgung mit einem Höchstmaß an Unabhängigkeit.“ (Quelle).